ASR-33


Die ASR-33 hatte mich schon immer fasziniert, obwohl ich nie Berührungspunkte damit hatte. Ich kann gar nicht sagen warum. Aber als sich eine Gelegenheit ergab, habe ich diese Ergriffen und so ist Sie nun da! Die Abholung verlief problemlos und der anschliessende Aufbau auch. Stellt man die ASR-33 am Drehknopf auf LOKAL, kann man sie wie eine Schreibmaschine nutzen und auf die Weise auch Papierstreifen stanzen. Ebenso kann man Papierstreifen einlesen und dabei ausdrucken. Aber vorher wurde der kleine Hammer untersucht, der den Typenzylinder ans Papier schlägt. Wenn der zu Brei gegangen ist, kann man sich den Zylinder ruinieren und das wäre ein übler Schaden, denn der Schreibkopf ist schwer zu beschaffen. Der Hammer ist noch in Ordnung, aber nicht mehr lange. Daher werde ich den bald überholen. Wenn man den Drehknopf in Stellung Remote stellt, wird es plötzlich recht laut, die Maschine rattert und hört gar nicht auf. Meine Sorge vor einem Defekt war aber unbegründet, weil das ohne einen Anschluß an eine Gegenseite völlig normal  so ist. Der Anschluß erfolgt seriell über eine 20mA Current Loop Schnittstelle. Wenn diese offen ist, dann geht die ASR-33 in diesen ratternden Betriebszustand. Aber im Fuß der ASR ist eine Selbstbauplatine eingebaut, die an den Ausgang geht. Also scheint da etwas defekt zu sein. Also beginne ich damit die ASR an einen Current-Loop nach RS232 Wandler anzuschliessen. Nachdem das Kabel gelötet und angeschlossen ist, gibt es auch kein Rattern mehr in der REMOTRE Stellung, Also geht es nun daran mir einem Terminal auf dem Laptop eine Verbindung herzustellen. Das klappt auch nach einiger Zeit, denn die Einstellung der seriellen Schnittstelle funktioniert am Laptop nicht zuverlässig. Die Geschwindigkeit von 110 Baud wird einfach nicht von jedem USB zu RS232 Adapter unterstützt. Zum Glück habe ich einen Funktionierenden und damit klappt es dann auch. Tippen am Laptop führt zum Ausdruck an der ASR-33, tippen an der ASR erscheint im Terminalfenster. Es ist also erstmal alles in Ordnung mit dem guten Stück.


07.04.2019

Gerne möchte ich die ASR-33 an einem Rechner als Terminal anschliessen. Leider stelle ich fest, mit der Pertec klappt das nicht, denn deren serielle Schnittstelle kann ich nur begrenzt konfigurieren. 110 Baud schaffe ich nicht, minimal komme ich auf 2400 Baud. So wird das nichts!

Daher habe ich meinen Kaypro 2 aus dem Schrank gekramt, der hatte doch ein Programm namens BAUD.COM. Ja und den kann ich auch auf 110 Baud umstellen. Jetzt noch die Konsole auf die serielle Schnittstelle konfigurieren:

STAT CON:=TTY:


Erfolg! Die ASR-33 als Terminal für den Kaypro 2! Es klappt, dauert ganz schön lange so ein DIR.

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09.04.2019

Gerne möchte ich die ASR-33 zum Zusammenspiel mit der Pertec bewegen. Aber das geht ja nicht wegen der verschiedenen Baudzahlen. 

Was tun? Da kommt mir eine Idee. 

Ich nehme einen Rechner mit zwei seriellen Interfaces. An die Eine schliesse ich die ARS-33 und die Pertec an die Andere an. Dann schreibe ich ein kleines Programm, was andauernd aus einer Schnittstelle liest und in die Andere schreibt. Immer wechselseitig in einer Endlosschleife. Als Rechner nehme ich eine Raspberry PI (Version 3). Der hat eine Interne UART, die mit einem TTL nach RS232 Adapter bestückt die erste Serielle Schnittstelle darstellt, als zweite Schnittstelle kommt ein USB nach RS232 Adapter zum Einsatz. Das Programm ist in Python geschrieben und ganze 16 Zeilen lang, also extrem simpel.

Aber es funktioniert! Die ASR-33 wird zum Terminal der Pertec. 110 Baud 7N2 kommunizieren mit 2400 Baud 7N2! Ich bin begeistert! Das ging einfacher als gedacht.


10.04.2019

Ob das ganze auch dann noch geht, wenn die Baudzahl höher wird? Ich stelle den „seriellen Switch“ auf 9600 Baud 8N1 und schliesse die PDP 11/73 an.

Auch das klappt problemlos, ein DIR im RT11 rattert einige Minuten, so lang ist die Liste. Aber es gehen keine Daten verloren, obwohl die ASR-33 so langsam abnimmt, puffert der Raspie genügend. 

Das ist wunderbar. Denn wollte ich die ASR-33 nativ an die PDP11 anschliessen, müsste ich die serielle Karte ausbauen, die Geschwindigkeitt, Bytezahl und Stopbitzahl lötend anpassen. Das bleibt mir so erspart!


12.04.2019

Hier rennt sie, die Gute. Es wird das Bios vom Emulex Festplattencontroller gestartet und ein paar Dinge angeschaut. Klar, sie ist mit der PDP 11/73 verbunden. Lass rattern:


28.04.2019 

In der ASR befinden sich drei zusätzliche Platinen, welche ich bisher auf keinen Bildern im Netz gefunden habe.

GEA004 : (oben Bild 3 ganz links; entspricht KTC004F nach http://pdp8.de/en/frames/set_teletype.html) ist die Motorsteuerung. Auf meiner Platine war ein Draht, der den Zusatzschalter überbrückte und damit die Automatische Abschaltung nach einstellbar 1- 15 Minuten verhinderte (zwischen L und H). Einstellung am roten Rändelrad.


GEA055 : READER Ansteuerung. Durch einen Taster wird der Reader einen Schritt bewegt. An dieser Stelle könnte auch die Reader Steuerung über einen Computer eingebracht werden. Der Relais Ausgang geht an Block #6 zum READER. Geschaltet läuft der READER.


GEA018-2A : Anschlüsse dieser Karte werden am Block #2 ausgegeben. Die Relais Anschlüsse gehen an den den Block #6 (READER) und an den LINE/REMOTE Schalter. Die zu schaltenden Ausgänge am Relais sind jedoch schon intern (wo?) überbrückt. Die Karte kann so nicht wirksam werden. 


Zum Betrieb der ASR an der Intersil Intercept Junior bedarf es einiger Bedingungen, die im Dokument „IM6100 CMOS Family Sampler“ auf den Seiten 36 ff beschrieben sind:

- Current Loop auf 20mA einstellen (war schon)

- Option „Always Mark“ an der Tastatur (spezielle Stecker) einstellen. (Teletype Keyboard schematic 9334WD)

Diese Option ist etwas fummelig, aber ohne zu löten möglich, alle Kabel waren in der ASR vorbereitet und mussten nur umgesteckt werden.

- Der Reader Run Control muss vorhanden sein. Das RR Signal schaltet ein Relais, was den Streifenleser ein Zeichen lesen läßt. Mit dieser Steuerung wird das kontrollierte Einlesen von Papierstreifen ermöglicht.

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GEA055