DEC PDP 11/40


Auf eine Anzeige in EBAY-Kleinanzeigen reagierend,  bewarb ich mich um die Anlage einer PDP11/40 mit Festplatten und MagTape. Schliesslich bekam ich den Zuschlag und konnte die Anlage übernehmen. Der Transport fand am 10.Dezember 2018 statt, nach sorgfältigem Zerlegen und Verpacken. Jetzt erfolgt der Aufbau nach und nach, mit sorgfältiger Reinigung und einiger Dokumentation bis zur Inbetriebnahme. Bisher wurde die Power Control Box 861B unter Strom gesetzt und die darin befindlichen Relais klackten und schalteten die entsprechenden Steckdosen, wie erwartet. Eine zweite Control Box 860 ist immer im eingeschalteten Zustand und reagiert nicht auf den Remote Schalter. Das Verhalten scheint an einem Stecker eingestellt, und ist vermutlich für die Laufwerke und andere Geräte völlig OK. 

Das Hauptgehäuse ist wie in der Liste oben zu sehen bestückt. 

Inzwischen beginne ich das Netzteil zu überholen. Einige Lüfter sind „fest“ und müssen ersetzt werden, auch wegen der Laufgeräusche ist das angebracht. Zum Einsatz kommen 160qm/h (120x120x38mm) Lüfter von Papst und Sunon. Beim formieren der Becherelkos der Netzeilmodule h744 und h755 stellt sich heraus, nur ein Elkos ist zu ersetzen. Das hätte schlimmer kommen können. Das Durchmessen der Halbleiter bleibt unauffällig, daher alles wieder montiert.

19.01.2019 Einschalten des Netzteils im Leerlauf ohne Knall und alle 5 Spannungen sind da! Die 5V sind im Leerlauf eher bei 5,6- 5,8V, die -16V stehen bei -16,2V. Soweit also prima. Inwieweit das unter Last auf die Normwerte geht, wird sich zeigen. Es gibt an den Modulen Trimmer (von aussen zu erreichen) zum Einstellen der Spannungen. Mit drei Lüftern ist das Zimmer schon voller Geräusch….


24.08.2019  Am Freitag treffen sich ein paar PDP11 - Freunde zum Kennenlernen im Signallabor der HU: Jörg Hoppe, Angelo  Papenhoff und Wolfgang Schmitz. Nach dem tollen Erfolg da ein UNIX V7 auf der 11/34 zum Laufen gebracht zu haben, wollen Jörg und Angelo nach der 11/40 schauen und ihr ein paar Lebenszeichen entlocken.

Dazu wurde trotz fehlenden NPG Signals der Unibone in den Slot 9 der CPU Packplane gesteckt. Alle weiteren Karten wurden entfernt, und die CPU Platine mit dem Abschlußwiderstand in Slot 9 versehen. Die Hoffnung war, einschalten und loslegen mit den Blinkenlights.

Leider war dem nicht so. Daher wurden alle CPU Karten entnommen, auf Kurzschluss überprüft und mit gereinigten Kontakten wieder nach und nach eingebaut. Dabei wurde die Versorgungsspannung  überprüft. Schnell stellte sich ein zu hoher Spannungsabfall mit zunehmender Kartenzahl heraus. 

Letztendlich waren nur 4,65 Volt angezeigt, eventuell der Grund für den ausbleibenden Erfolg.

Hier muss der Ohm aus der Leitung!


Weiter haben wir uns mit den Backplanes beschäftigt und auch hier werden Nacharbeiten fällig um den UNIBONE richtig zum Funktionieren zu bekommen. So blieb es beim Besprechen der nächsten Schritte und der Klärung wie mit welchen Tools zukünftig die 11/40 behandelt werden soll.


28.08.2019 die Verkabelung hat viele Steckverbindungen. Vom Netzteil und den Spannungsmodulen geht der Kabelbaum an einen Verteiler. Die Backplanes werden dann auch auf den Verteiler gesteckt. Leider haben am Verteiler schon etliche Kontakte geschmort, wie man an einigen Steckern und Buchsen sehen kann. Daher hatten geschickte Techniker die verbrannten Kontakte umgelegt, ganze Buchsen entfernt. Da ist fast nichts mehr so wie im Schaltplan. Im Bild erkennt man leicht welches der 5V Pol ist. Für die Versorgung einer Backplane mit 5V ist genau ein Pin vorgesehen. Vom Netzteil her kommen 2 Pins für 20A. Um hier die Übergangswiderstande klein zu halten, baue ich Stecker aus dem Modellbau (XT60) ein für Masse und 5V. Die anderen Verbindungen lasse ich wie sie sind. Beim überprüfen des Kabelbaums finde ich eine Brücke aus zwei Kontakten, die mit Klebeband umwickelt verbunden sind. Kontakt haben die nicht mehr, daher baue ich eine Buchse die die Kontakte sicher verbindet.

DIe Modulspannungen regele ich von 5,8V auf 5,2V herunter. Nach dem Einschalten ist der Spannungsabfall wesentlich niedriger , statt 1,1V noch 0,3V. Leider stelle ich fest, die 15V sind nicht da, -15V als Folge auch nicht. Ich baue die Spannungssteuerungsplatine aus dem Netzteil aus und finde die Sicherung, den Leistungsdarlington und eine Zenerdiode defekt und einen Kondensator ohne Kapazität. Da muss es wohl einen Kurzschluss gegeben haben, aber ich finde keine Ursache dafür im Kabelbaum Die Zenerdiode ist bestellt. Vorsichtshalber wurde auch der Kondensator C3 mit gewechselt.

Nach dem Einbau und Zusammenbau keine weiteren Auffälligkeiten mehr. 



14.10.2019

wieder eine Reparatur Session an der PDP zusammen mit Angelo und Jörg. Trotz vernünftiger Spannungslage konnte keine rechte Funktion im Frontpanel festgestellt werden.

Immerhin konnten wir feststellen, das der Takt generiert wird und an den KM11 Diagnoseplatinen gestoppt und gestartet werden kann. (M7334,  IC E78).

Drückt man START und STOP gleichzeitig leuchtet die INIT LED am Uniprobe auf.

Auch passiert etwas, wenn man LOAD ADDR drückt, aber nicht der eingestellte Wert. Am Uniprobe leuchten dann die entsprechenden LEDs.


Leider gab es recht viele Seltsamkeiten, die wir auf schlechte Kontakte zurückführen. Daher kommt als nächstes eine gründliche Kontaktpflege der CPU Backplane.


1.3.2020

nach einigen Arbeiten an den tools, zum Beispiel die Fertigstellung der Testplatinen KM11, konnte erstmals etwas gesehen werden.

Nach dem Einschalten konnten die Microcodes beim steppen beobachtet werden, wie die PUPP und BUPP an den KM11 angezeigt werden. So wurde die Sequenz des Console Loop zunächst erfolgreich gesteppt und angezeigt.  Leider geht der Verlauf nicht wie erwartet weiter und es erfolgt schliesslich ein JAMUPP, was wieder zum Eingang der Console-Loop führt.

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In einer Session zusammen mit Angelo, wurden etliche Dinge dann auch verfolgt und mit dem Logic Analysator untersucht, aber durch ein paar Denk- oder Messfehler ICs gewechselt, die letztendlich doch in Ordnung waren. 

Nun, immerhin ist nun ein Einstieg in ein aktiveres Debugging gegeben.



11.10.2021

Es geht endlich weiter. Nach dem diesjährigen VCFB, trafen sich Jörg Hoppe und Angelo Papenhoff für zwei Tage bei mir an der Maschine. Wir haben an der Stelle weitergemacht an der wir aufgehört haben und mit dem Microstepping fortgefahren. Zusammen mit einem LA, haben wir Signale verfolgt, und immer wieder de Stelle des Fehlers im Microstepping angesteuert. Bei Auffälligkeiten die nicht zr Logiktabelle eines IC’s passten haben wir diese IC’s ausgebaut und ersetzt. Angelo war sehr souverän in den Schaltplänen unterwegs, während sich Jörg und ich um die Schwierigkeiten der Erreichbarkeit von IC Beinchen oder Kontaktproblemen der Extenderplatinen kümmerten. So kamen wir zu drei defekten IC’s. Auf der TIMING Platine  M7234 ein 7402 (E84). 

Dann E2 (7410) an der Konsole Taste STOP hatte einen großen Effekt. Danach war es möglich aus dem Switchregister in Register ein Deposit durchzuführen. Nach Simulation von Ram mit dem Unibone konnte auch Speicher beschrieben und gelesen werden. Aber kein Befehl wurde ausgeführt.

So wurde im Microstepping der HALT Befehl durchgesteppt der zu einer „illigal instruction“ Situation führte. An der Fehlerstelle wurden auf der M7233 Instruction Decode Platine die Zustände einiger IC’s ( E77, E38, E21, E41) geprüft. Wir fanden an E41 einen Ausgang und seinen invertierten Ausgang auf LOW…. Nach Tausch wurde ein HALT ausgeführt!

Jetzt war es sogar Möglich das Lauflicht laufen zu lassen:


001000    005000    clr

001002    005200    inc r0

001004    006100    rol r0

001006    000005    reset

001010    000775    br 001004


Das war der Durchbruch, die ersten Zeichen von Funktion bei diesem Rechner seit langen Jahren. Hier nun zwei kleine Filmchen vom Erfolg mit tausend Dank an Angelo und Jörg: