Lear Siegler ADM 3A


Ein schönes Terminal von der Firma Lear Siegler, entwickelt 1975. Noch bevor einige Ingenieure Lear Siegler verließen um die Firma Soroq Technology zu gründen. Ob sich Apple von der Design Idee mehr als 20 Jahre später inspirieren ließ? Auf jeden Fall hat das Gerät eine eigene Note und ich freue mich nun eines in meiner Sammlung zu haben. Es ist in einer Ausführung für die Firma Siemens, entsprechend mit einigen Abweichungen zum Original. So ist die Tastatur mit Umlauten, einem „ß“ und ein paar anderen Zeichen versehen. Gehen mussten dafür „[ ] | { } #“ ein paar Zeichen, ohne die Unix keinen Spaß macht. Allerdings sind diese Zeichen eben nur im Zeichengenerator anders, der übermittelte ASCII Code ist der Übliche. Schließt man das Terminal an eine PDP8 an, fallen diese Unterschiede normalerweise nicht sonderlich auf, und mit der DIP-Schalter Einstellung „UC“ für Upper Case, ist hier eine Nutzung komfortabel möglich. Das Bild hat eine gute Helligkeit, einen schönen Kontrast und die Geometrie ist auch prima. Als das Terminal kam, war ich sehr froh, dass es funktionierte. Aber nach einer guten halben Stunde machte es ein zischendes Geräusch, Qualm stieg auf und das Bild brach zusammen. Die Freude war also kurz. Nach dem Lüften habe ich das Gerät geöffnet und mit der Nase den Fehler gesucht. Das führte zu der Bildaufbereitung an der Bildröhre. Auf der Platine war ein IC, dass schien einen Riss zu zeigen. Die Stelle passt zum Rauchaustritt, und andere Bauteile sahen nicht defekt aus. Zum Glück konnte man die Bezeichnung noch lesen und so war das IC schnell bestellt. Nach Erhalt wurde dann die Platine ausgebaut. Dabei habe ich bemerkt, dass die Platine gar nicht korrekt eingebaut war. Die Metallleiste, die die Platine festhalten sollte, da lag sie einfach drauf! Ich vermute daher einen Kurzschluss mit dieser geerdeten Leiste. Eventuell war das ein Transportschaden, oder jemand hat das Gerät falsch zusammengebaut. Wie dem auch sei, es fanden sich keine weiteren Defekte und nach dem Wechsel des IC’s funktionierte das Terminal wieder. Seitdem habe ich nun ein paar Stunden damit gespielt. Bin sehr angetan von dem klaren hellen Bild. Die Tastatur geht prima, keine Taste prellt. Nur ist es etwas gewöhnungsbedürftig, dass es keine Tastenwiederholung gibt. Wenn man eine Taste länger gedrückt hält, tut sich kein weiteres Zeichen. Im Inneren des Terminals gibt es eine Reihe von DIP-Schaltern, deren Konfiguration allerdings schon so eingestellt war, wie es passend für mich ist. Um den Zeichensatz zu verändern ist eine Huckepack Platine eingebaut, von der aus einige Verbindungen an verschiedenen IC Beinchen modifiziert wurden. Ein kleiner DIP-Schalter auf dieser Platine bringt keine andere Konfiguration. Das Terminal zeigt nur in der einen Einstellung etwas an. Meine Hoffnung hier auf den original Zeichensatz umschalten zu können, war leider fehl am Platz.

H J K L, wer hat sich beim vi nicht schon immer über dessen Cursorsteuerung gewundert? Von diesem Terminal soll sie abstammen. So DUMB war das also gar nicht!